ZUR PERSON
Name: Milka Miluše Vagadayová
Adresse: Rosenhofstraße 9, 20357 Hamburg
Geburtsdatum: 10.08.1954 Prag
Nationalität: Deutsch

ARBEITSSPRACHEN:
Tschechisch, Slowakisch, Deutsch

BILDUNG
* Universität Hamburg, Deutschland 1982 - 1989, Germanistik, Bohemistik und Russistik, Abschluss M.A.
* Karlsuniversität, Prag, Tschechoslowakei 1973 - 1978, Jurastudium mit Diplom-Abschluss

BESCHÄFTIGUNG
* Freiberufliche Übersetzerin, Dolmetscherin und Lehrerin für Tschechisch und Slowakisch 1990 - Gegenwart
* Dozentin für Tschechisch und Slowakisch an den Universitäten Hamburg (1990, 1992, 1994, 1996-1997) und Kiel (1991-1992)
* Journalistin bei der Prager Tageszeitung "Mladá fronta" in den Bereichen Prager Berichterstattung und Jugendorganisation 1978-1979

WEITERE QUALIFIKATION
Staatlich geprüfte und allgemein vereidigte Dolmetscherin und Übersetzerin für die tschechische und slowakische Sprache

FREMDSPRACHENKENNTNISSE
Russisch, Englisch - gut; solide Grundkenntnisse in: Französisch, Italienisch, Polnisch, Latein, Altgriechisch

AUSZEICHNUNGEN

Förderpreis der Freien und Hansestadt Hamburg für literarische Übersetzungen 2002
(zusammen mit B. Smandek)


Die ersten 25 Jahre meines Lebens habe ich in der ČSR bzw. ČSSR bzw.ČSFR vebracht, habe Jura studiert und als Journalistin gearbeitet. 1979 habe ich dieses Land in Richtung Bundesrepublik Deutschland verlassen. Seitdem lebe ich in Hamburg. Seit 1990 bin ich Deutsche.

Das erste Mal als Ausländerin habe ich mich mit sechs Jahren gefühlt, als mich meine Eltern nach Prag holten. Bis dahin lebte ich glücklich in einem kleinen Dorf in Mährisch-Schlesien. Bei meiner Großmutter Anna Gebauer lernte ich dort meine erste Muttersprache - den wunderbaren Dialekt dieser Region. Natürlich völlig untauglich und vor allem unverständlich für Prag. Dort musste ich daher als erstes "richtig" Tschechisch lernen - sowohl den gesprochenen Prager Dialekt, als auch die Hochsprache in der Schule.
Mein Vater versuchte mein Bewusstsein dafür zu schärfen, dass ich auch eine Slowakin war, und versorgte mich mit slowakischer Lektüre, damit ich meine slowakischen Wurzeln nicht verlernte. Die ungarischen dagegen ließ er völlig unerwähnt, und ich habe es später bedauert, dass meine ungarische Großmutter Irma Szép nie die Gelegenheit hatte, mir ein wenig Ungarisch beizubringen.

20 Jahre später wiederholte sich die Geschichte in Hamburg: Wieder war ich eine Ausländerin mit unverständlicher Muttersprache und einem Namen zum Buchstabieren. Wieder musste ich eine neue Sprache lernen. Dabei habe ich auch die Faszination der Sprachen und meine Liebe zu ihnen entdeckt. Ich sehe sie als etwas, was die Menschen verbindet - und nicht trennt. Auch wenn es dabei manchmal einer Sprachmittlerin bedarf. Dies zu sein, ist mir stets ein große Freude.